Startseite » In einer Videokonferenz mit Herrn Kultusminister Tonne

Unser Schülersprecher Daniel Babak hatte vor den Sommerferien die Gelegenheit, an einer Videokonferenz mit dem Niedersächsischen Kultusminister Grant Hendrik Tonne teilzunehmen. In einem Interview verrät Daniel Genaueres zu der Konferenz.

Wie kam es dazu, dass du an einer Videokonferenz mit Herrn Tonne teilgenommen hast?

Frau Okos hat mich angesprochen, weil ich immer sehr engagiert bin und als sie von der Möglichkeit gehört hat, hat sie gleich an mich gedacht. Ich habe sofort „Ja“ gesagt, weil ich sehr interessiert war. Anfangs habe ich gar nicht gewusst, dass ich mit Herrn Tonne selbst reden würde, sondern ich dachte, dass es allgemein um Bildung geht.

Hast du im Vorfeld mit deinen MitschülerInnen gesprochen, um gemeinsam Fragen zu überlegen?

Ja, ich habe in allen Klassen gefragt und auf der Gesamtkonferenz auch die LehrerInnen angesprochen, dass sie in ihren Klassen auch noch einmal fragen sollen. Am Ende hatte ich dann einen Fragenzettel mit den zehn wichtigsten Fragen.

Warst du vor der Videokonferenz aufgeregt?

Ganz ehrlich: Nein, weil ich so etwas täglich mache. Ich hatte kurz ein mulmiges Gefühl, aber das verschwand ganz schnell.

Wie viele TeilnehmerInnen gab es insgesamt bei der Konferenz?

Es gab sehr viele, so dass alle auf insgesamt 13 Gruppen verteilt wurden. Ich war dann in Gruppe 10. In meinem Meeting waren ca. 20 SchülerInnen. Bevor Herr Tonne an der Konferenz teilgenommen hat, habe ich im Chat Kontakt zu den anderen TeilnehmerInnen aufgenommen und gefragt, woher sie kommen. Es waren alle Schulformen vertreten, manchmal waren auch 2 SchülerInnen pro Schule dabei. Alle TeilnehmerInnen waren über 14 Jahre alt.

Wie war dann der Ablauf der Konferenz?

Wer wollte, konnte die Kamera einschalten. Frau Nina Graf hat uns dann begrüßt und den Ablauf erklärt und dann natürlich auch Herrn Tonne herzlich begrüßt. Uns wurden als erstes verschiedene Bilder von Lernorten gezeigt und wir sollten beurteilen, ob wir uns dort ein gutes Lernen vorstellen könnten. Das waren z.B. Orte draußen, chaotische Räume, eine Bücherei, aufgeräumte Orte, moderne Räume oder Ruheräume. Dann gab es ein Bild von einem Roboter als Ersatz für die Lehrperson, da haben aber alle mit „nein“ gestimmt. Danach wurde die Frage gestellt, was wir in der Zukunft in der Schule lernen wollen. Es gab viele Ideen: Prävention für Drogen/Alkohol oder Therapiestunden, wo SchülerInnen ihre Probleme mit LehrerInnen besprechen können ohne dass es ein Machtgefälle gibt. Insgesamt stelle ich mir das so vor, dass die LehrerInnen eher „Kumpel“ sind und man die Klasse als Familie sieht, nicht nur als Freunde.
Es gab noch mehr Ideen: In Förderschulen sollen mehr Abschlüsse ermöglicht werden. Was sich auch viele SchülerInnen gewünscht haben, ist eine bessere Vorbereitung auf das spätere Leben, im Hinblick auf Wirtschaft, Steuern, Zinsen oder Versicherungen. Außerdem gab es den Wunsch nach Fortbildungen zum Thema Digitalisierung.
Insgesamt sollen die LehrerInnen weniger Frontalunterricht machen, sondern uns als Lernbegleiter oder Mentor zur Seite stehen. Eine andere Idee ist eine Kooperation mit verschiedenen Berufsfeldern, damit man schon mal Infos bekommt und viel praktischer arbeiten kann. Viele SchülerInnen wünschen sich auch mehr Sportstunden, z.B. morgens einfach mal spazieren gehen.
Ich finde, man lernt am besten an einem Wohlfühlort, z.B. draußen, und mit einer kleinen Lerngruppe.

Durftest du auch mit Herrn Tonne sprechen?

Ich hatte Glück. Es wurde jemand ausgelost, der eine Frage stellen durfte. Die erste ausgeloste Person war allerdings krank und die zweite Person hat die Konferenz in dem Moment verlassen. Danach fiel das Los auf mich. Ich durfte eine Frage stellen, habe aber gleich zwei Fragen in einer verpackt. Eine Frage war, ob Oberschulen pädagogische Mitarbeiter selbst einstellen dürfen. Die Antwort war, dass die Schulen im nächsten Jahr mehr Gelder bekommen sollen, um selbst päd. Mitarbeiter einzustellen. Meine andere Frage war, warum Real- und Hauptschullehrer mehr Stunden unterrichten müssen, aber doch weniger Geld als die Gymnasiallehrer verdienen. Die Antwort fand ich enttäuschend. Es liege wohl daran, dass das Studium für das Gymnasiallehramt schwieriger sei.

Alle Ergebnisse der Videokonferenzen mit Herrn Tonne sind unter www.bildung2040.de nachzulesen.